Technologischer Fortschritt im Gesundheitswesen kann bestehende soziale und regionale Unterschiede verschärfen. Bevölkerungsgruppen mit eingeschränktem Zugang zu moderner Technologie oder fehlender digitaler Infrastruktur profitieren weniger von den Möglichkeiten der KI. Es besteht die ethische Verpflichtung, Strukturen so zu gestalten, dass der Zugang zu KI-gestützten medizinischen Innovationen allen Menschen offensteht und niemand aufgrund sozialer, ökonomischer oder geografischer Faktoren benachteiligt wird.
Der internationale Einsatz von KI im Medizinbereich wirft Fragen der globalen Gerechtigkeit auf. Während Industrieländer oft vom schnellen Zugang zu technologischen Neuerungen profitieren, bleiben weniger entwickelte Regionen zurück. Es gilt zu überlegen, wie KI-Technologien weltweit so implementiert und verbreitet werden können, dass sie nicht zur Vertiefung globaler Ungleichheiten beitragen, sondern im Gegenteil neue Möglichkeiten für eine gerechtere Gesundheitsversorgung eröffnen.
KI-Lösungen sind häufig mit hohen Entwicklungskosten verbunden, die sich auf die Finanzierung der Gesundheitsversorgung und die Preisgestaltung medizinischer Leistungen auswirken können. Es stellt sich die Frage, wie Innovationen finanziert werden, wer von diesen profitiert und ob der Einsatz von KI langfristig zur Kostensteigerung oder -reduktion beiträgt. Eine faire Verteilung der Kostenvorteile und ein gerechter Zugang zu den besten verfügbaren Technologien sind hierbei von zentraler Bedeutung.